Bison   Tagebuch
(m)einer Herde

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Hier eine Geschichte von meinem Deckbullen Carlos.
Carlos ist heute 17 Jahre alt, also im Juni  1989 geboren.
Seine Mutter ist meine alte Bisonkuh Mädele und sein Vater ist Borro ein reinblütiger Waldbisonbulle mit Cites Papieren aus dem Zuchtbuch in München Hellabrunn. Die Papiere  tragen den Vermerk: „Vom Vermarktungsverbot ausgenommen.“
Carlos hätte die erste Stunde seines Lebens nicht vollendet, wenn ich nicht in der Nähe gewesen wäre. Er wurde neben dem alten Mühlgraben geboren. Dieser hatte wenig Wasser, aber er war total verschlammt. Und direkt neben dem Graben kam er zur Welt. Und als er sofort aufgestanden ist und bedenklich wackelte, da drohte er in den Graben zu fallen. Da bin ich von der anderen Seite mit voller Kleidung in den Schlamm gesprungen und habe den kleinen Carlos
zurück gedrückt. Die Mutter war total nervös und angriffslustig. Als sie ihn wieder hatte zog sie mit ihm ab auf die sichere Wiese.
Carlos entwickelte sich zu einem Super Bullen. Er hat 50 % Waldbisonblut und 50 % Präriebisonblut. Er hat sich prima vererbt.
Carlos ist überall bekannt, sehr viel in den USA. Ich vermiete Häuser an die Fliegeroffiziere von der Nato Base Ramstein. Und die treffen sich in allen möglichen Teilen der Welt. Und wenn das Gespräch auf die Mückenmühle und Ramstein kommt, dann ist die erste Frage: Lebt der Carlos noch.
Carlos ist umgänglich, an Menschen gewöhnt. Allerdings in der Paarungszeit ist Vorsicht geboten. Ich behalte Carlos bis er eines Tages der Welt Ade sagt. Hier ist er geboren, hier darf er sterben.

Eulenbis den 9. 1. 2006