Bison   Allgemeines

 

Bei Allgemeinem muss ich ganz am Anfang meiner Zucht anfangen.
Es war im Jahre 1971 und ich war Landwirt mit einer Herde Eifeler Rotbunter Milch  Kühe und einem Bullen.
Es war sehr viel harte und zeitintensive Arbeit ohne nennenswerten Verdienst.
Unser damaliger Bauernpräsident hieß Ertel. Leider wurde er später von seinen eigenen Bullen erdrückt. Es war ein Bauer von altem Schrot und Korn. Er hatte einen Weitblick und sah, dass die Deutsche Landwirtschaft
den Bach runter gehen würde. Er rief alle Bauern auf: Sucht Euch eine Nische, ich kann Euch auf Dauer nicht alle ernähren.
Genau zu dieser Zeit las ich eine Annonce in der Geflügelbörse:
1,1 Bisons zu verkaufen, DM 1.500,--, Tel…….!
Damals kostete ein normales Bullenkalb DM 600,--. Da die Milchkühe immer viel Milch hat, musste immer ein 2-tes Kalb helfen die Milch weg zu trinken. Heute kostet so ein Kalb € 50,--, ist es ein schwarz/weißes kommt der Rat: Schlag es tot. Und das nachdem alle Betriebskosten um 400 % aufgeschlagen haben.
Also konnte ich mit Milchvieh nicht viel Geld verdienen . Der Verkäufer war ein damaliger Pächter vom Zoo in Neuwied. Ich rief ihn an und er brachte mir für das Geld auch noch die zwei ca. 8 Monate alten Bisonchen. Ich hatte gar keine Ahnung was Bisons sind, nur das was ich aus den Karl May Romanen kannte.
Wo sollten sie abgeladen werden. Ich entschied, mitten unter die Kühe.
Der Händler sah sich genau auf meinem Hof und in den Scheunen um und stellte fest, dass ich sehr viel gutes Heu hatte.
Da fragte er mich, ob ich ihm nicht Heu verkaufen könne. Der LKW war leer, wir luden ihn voll Heu und wogen es beim Landesprodukte Händler.
Das zogen wir von den DM 1.500,-- ab und ich hatte die 2 ersten Bisons.
Gleich hatten sie einen Namen: er Bulli, sie Mädele.
Kurze Zeit später rief mich der Händler an, ob ich noch Bison brauchen könnte. Ich vermutete was und fragte ihn, ob er noch Heu brauchen könnte. Und so bekam ich immer mehr Bisons und er immer mehr Heu.
Irgendwann fragte ich ihn, warum er denn solche Mengen Heu brauchen würde.  Da erfuhr ich es, er hatte 13 Elefanten, die er nicht verkaufen konnte. Und die langten nur einmal in den LKW und machten ihn gleich leer, der LKW brauchte nie abgeladen zu werden.
Und Bulli  wuchs zu  einen starken Bullen heran, Mädele hatte ich dann 25 Jahre und hat mir viele Kälber geboren. Sie brach eines Tages im strengem Winter im hohem Schnee zusammen. Ich fesselte ihr Vorderfüße und Hinterfüße je zusammen, schob eine Eisenstange durch und hob sie mit der Gabel vom Frontlader hoch und brachte sie in den warmen Stall und deckte sie mit Stroh zu. Der Tierarzt gab ihr noch Stärkungsmittel. Sie stand noch mal auf und dann brach sie tot zusammen. Ich hatte die traurige Pflicht den Kopf abzutrennen. Den habe ich ausstopfen lassen und noch heute hängt es in meinem Jagdzimmer an der Wand, so als ob sie noch leben würde.
Bulli wurde mehrmals Vater und ich habe ihn im bestem Mannesalter schlachten lassen. Bulli brachte 1,2Tonnen auf die Waage und hielt 48 % davon als reines Schlachtgewicht.
Beide, also Bulli und Mädele waren der Beginn einer langjährigen Zucht .
Nachfolger von Bulli wurde Borro, ein reinblütiger Waldbisonbulle aus dem Zoo in München Hellabrunn. Er hatte Cites Papiere der Tiere auf der roten Liste der aussterbenden Tiere. Mit dem Zusatz, vom Vermarktungsverbot ausgenommen. Borro wurde ein Spitzen Bulle mit vielen sehr guten Kälbern. Auch Borro ließ ich im bestem Mannesalter schlachten. Auch er wurde wie Bulli ausgestopft und ist als „Trophäe“ in meiner Homme page: www:bisons.de zu sehen.